ein Beitrag von Andreas Lusser (25 Jahre)
Der Messkanon beginnt mit den feierlichen Worten “Sursum corda“ (erhebet die Herzen) und endet nach dem “Pater noster“, wenn der Priester einen Partikel des heiligen Leibes in das Blut unseres Herrn mischt. Der Kanon ist der zentrale Teil der heiligen Messe. Mit ihm soll das größte Geheimnis unseres Glaubens, die sakramentale Vergegenwärtigung unseres Herrn Jesus Christus feierlich und geheimnisvoll vollbracht werden.
Der Messkanon enthält 16 verschiedene Strophen, von denen acht vor und acht nach der heiligen Wandlung platziert sind. Die heilige Wandlung ist also genau im Zentrum.
Der Kanon beginnt mit der Präfation, danach folgen die Gebete Sanctus, Te igitur, In primis, Memento, Communicantes, Hanc igitur und schließlich das Quam oblationem. Nach der heiligen Wandlung folgen die Gebete Unde et memores, Supra quae, Supplices, Memento, Nobis quoque, per quem, per ipsum und schließlich das Pater noster.
Die Konsekration, genau in der Mitte des Kanons angesiedelt, ist der wichtigste, feierlichste und geheimnisvollste Teil der heiligen Messe. Die Ministranten berühren während der Wandlung den Saum des Messgewandes, ganz ähnlich wie die kranke Frau in Kapharnaum, von der das Evangelium berichtet. Beim ersten Teil der Wandlung beugt sich der Priester über das Brot und spricht die Worte „Das ist mein Leib.“ Danach hält er kein Brot mehr in den Händen, sondern den Leib Jesu. Im zweiten Teil der Wandlung beugt sich der Priester über den Kelch und spricht die Worte: „Das ist der Kelch meines Blutes, des neuen und ewigen Bundes, Geheimnis des Glaubens, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“
Auffallend ist, dass der Priester nach der Wandlung bis zum Lavabo nach der Kommunion die Finger, mit denen er den Leib Jesu berührt hat (Daumen und Zeigefinger) zusammenhält. Dies kündet eindrucksvoll vom Glauben an die wirkliche Gegenwart unseres Herrn. Mit dem Pater noster wird dann feierlich zur Kommunion übergeleitet.